Erst kommt das Fressen…
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“Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral” (Berthold Brecht: Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny).
Wie du es beschrieben hast, ist Moral eine idealistische Größe (wer es sich leisten kann ist moralisch!).
Selbst der “kategorische Imperativ” (Kant) ist ohne Allgemeingültigkeit – er trifft nur zu fürs “Abendland” –
also für bestimmte Kulturen, Sozialformen und Volkswirtschaften. Wer reich ist kann sich “Moral” leisten –
ja leistet es sich auch im Hochgefühl seiner Spendabilität, was im ein Schauer von Mitgefühl und persön-
lichem Wohlgefallen vermittelt. Mitleid tritt aber an die Stelle der Ethik (Schopenhauer) anstelle der
Vernunft (Kant).Soweit das persönliche Verhältnis des Einzelnen zur Moral.
Betrachten wir aber den gesellschftlichen Umgang mit ihr, kann ich mich ganz den Ausführungen von Andrea
(s.o.) anschließen: der Erfolg verzeiht alle Fehlverhaltensweisen, solange diese nicht in den Vordergrund
treten, aber Wohlstand ist ein sicherer Schild gegen “moralische Bedenken”.