4.1 These: Finden wir das verlorene “Ich” wieder?
19. November 2016
Zusatz zum Stand der Gedanken
von Rainer
These:
Um die Frage nach dem Sinn von Sein neu zu erörtern stellt Heidegger
das Dasein, als Alltäglichkeit in den Vordergrund.
Anders als bei seinen (modernen) Vordenkern (“Ich denke also bin ich.”)
verschwindet das Ich zugunsten der “Anderen” aus der Betrachtung.
Das nicht mehr vorhandene Ich ist einem “Man” (Öffentlichkeit) –
ein “Niemand”, das alles ist, gewichen.
Erst hier, ohne den Ballast eines quasi metaphysischen “Ich”,
kann hinter den Verdeckungen über das “Man-selbst” begonnen werden,
nach einer Identität zu suchen.
Es ist nicht das “Ich”-Postulat von Descartes (vom Ich zum allgemeinen),
sondern aus dem Dickicht des Allgemeinen findet er ein “Selbst”.
Lieber Rainer,
mich irritiert hier das Wort “Identität” im Zusammenhang mit Heidegger ein wenig. Kannst Du hierzu nocht etwas sagen?
Gruß
Andrea
Du hast recht das Wort, der Begriff “Identität” passt hier nicht.
Es geht ja eben nicht über das selbe “Ich” ( das identische),
sondern um das, quasi nach der dialektischen Phase Andere.
Erstes steht am Anfang des Kreises, das Andere am Ende und
der Unterschied ist letztlich der Ausgangs- bzw. Betrachtungspunkt.
Mir fällt aber kein Begriff (z.Zt.) der das obige hinreichend beschreibt.
Hilfe!
Rainer