6.1.3 Was bedeutet “Feind” sein?

von Rainer

Feind,
als Begriff und durch emotionale Verbundenheit sicher subjektiv  →  nicht diskutabel.
Wenn aber etwas existenzbedrohendes faktisch gegen mich gerichtet ist,
kontakariert es mein Leben → wird diskutabel.

Unsere Körper und das Bewußtsein sind auf Existenzerhaltung eingerichtet.
Überfährt ein Autofahrer einen Fußgänger, geschieht das in der Regel
nicht mit Absicht, aus „bösem Willen“ – es ist eher ein Versehen oder
Zufall, dass ein „Fehler“ ein solch „böses Ende“ nimmt.
Überrollt mich eine Gerölllawine und fügt mir Schaden zu, rechne ich
das auch eher dem Zufall (meiner Anwesenheit) zu, als einer bösen Absicht
des Berges.

Wenn ich meinen Körper in das Denken „Natur“ einbeziehe, geschieht
Ihm in obigen Fällen aber eine Herauslösung, da sie „mein Ende“ darstellt.
An keiner Stelle meiner Texte wird behauptet, die „Natur“ sei „nur Feind“
oder / und nur gegen das Leben gerichtet.
Ich beziehe mich z.B. auf die Biologie (Leben hervorbringen) und gerade der
„Überlebenskampf“ den uns „das Leben“ und hier „die Natur“ aufzwingt,
ist zum großen Teil „das Leben“.

Der natürliche Widerpart ist die Ursache für Kreativität und „Überlebenswillen“.
Natur im Widerspruch zum Leben ist keine Behauptung, die ich aufstelle –
im Gegenteil:
Nur durch das Hin und Her des Zusammenspiels von Natur (egal gedacht
als Ganzes oder etwas Anderes) und Mensch (als einzelnens autonomes Wesen
oder als Teil Natur) ist menschliches Leben möglich.

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