Kapitalismus ohne Ethik
28. März 2016
von Rainer
Der Urproduzent von Dingen des täglichen Lebens
(Nahrungsmittel, Werkzeuge…) musste seine Ressourcen
einschränken, begrenzen. Seine Überlebenssituation
machte eine “nachhaltige” Wirtschaftlichkeit notwendig.
Er schützt die Natur, raubt sie nicht aus, erhält sie von
sich aus – um morgen überleben zu können -> “ETHIK”
Im Kapitalismus geht es letztlich nicht mehr um das Produkt,
sondern um das “Kapital” -> Geld.
d.h. die Erhaltung der Überlebensbedingungen ist sekundär
geworden. Es geht um kurzfristige Zunahme des Kapitals.
Ausbeutung ist das Prinzip – aber nicht nur des Arbeiters,
sondern auch der Natur -> es gibt keine Ethik, da die Produktion
und das endliche Produkt (Geld) zwar ein konkretes, aber letztlich
ein abstraktes Ziel ist – ohne Rücksicht auf Gegenwärtiges.
Hallo Rainer,
wie definierst Du denn Ethik? Geht es dabei nicht um ein System von Normen und sittlichen Vorstellungen?
Dann wäre ggf.Dein “Urproduzent” weiter von der Ethik entfernt als mancher Kapitalist.
Du sagst selbst, der “Urpoduzent ….MUSSTE seine Ressourcen beschränken” . Er war also möglicherweise tatsächlich darauf angewiesen so zu produzieren, dass er seine Umwelt nicht zerstörte.
Er handelte dann aber nicht so aufgrund eines sittlichen Normensystems sondern aus Notwendigkeit.
Anders beispielsweise der Kapitalist, der vom Geiste des Calvinismus beseelt ist. Nach dessen Vorstellungen ist es sehr im Geiste seiner Ehik “Geld zu machen”.
Und in unserer heutigen Gesellschaft wird es keineswegs als unethisch angesehen, wenn man viel Geld auf Kosten der Nachkommen, der Industrieabrbeiter, der Umwelt etc. macht. Hör doch mal Nachrichten! Wie in der Kirche das Lob Gottes wird hier das Lied vom Wirtschaftwachstum um jeden Preis als höchstes Gut gesungen.
Wie ich es beobachte, ist Wirtschaftswachstum inzwischen das höchste Gut in unserem Normensystem.
Werden die Chefs der Deutschen Bank als Verbrecher behandelt, weil sie mit Nahrungsmitteln spekulieren und zahllose Menschen auf dem Gewissen haben? Nein, ihnen wird viel Respekt entgegen gebracht, weil sie systemerhaltend sind.
Gruß
Ida